Vom Rot-Weiher zum Trübelbach-Weiher

© Jürg Stauffer

Noch vor der Gründung des VLR-Vorgängervereins „Naturschutzverein Rottal“ erstellten aktive AltbürerInnen in den 80er-Jahren einen Weiher an der Rot. Weitere kleine Weiher und Tümpel folgten an diversen Standorten. So werden am Kapellhügel von Altbüron und dessen Umgebung die Geburtshelferkröten gefördert, deren Lebensraum von Mitgliedern gepflegt und aufgewertet. In Zusammenarbeit mit dem Ökobüro des Präsidenten Manfred Steffen konnte im Jahr 1999 der erste imposante Weiher eingeweiht werden, der Trübelbachweiher bei St. Urban. 2001 folgte mit dem Däntebergweiher bei Altbüron und 2004 mit dem Äschweiher bei St. Urban weitere wichtige Weiherlebensräume.

 

Die Neuschaffung von Gewässertrittsteinen für Amphibien, Libellen und andere Feuchtgebietsbewohner wurde zu einem wichtigen Eckpfeiler der Naturschutzarbeit im Rottal. Zu stark war die Vielfalt an Pflanzen und Tierarten der Feuchtgebiete auf kleine Reste geschrumpft. Neue grosse Trittsteine wurden wichtig, um die Restvorkommen der verbliebenen Arten langfristig zu erhalten.

 

So setzen wir uns dafür ein, dass in den Lücken weitere Gewässer-Perlen geschaffen werden können. Auch ältere Weiher wie der Scharleteweier bei Pfaffnau oder der Buechwaldweiher in Grossdietwil wurden zusammen mit Eigentümern und Gemeinden aufgewertet. Schliesslich initiierte der Verein auch das Projekt Karpfen pur Natur – zur Wiederbelebung der extensiven Karpfen-Teichwirtschaft im Rottal.

 

Trübelbachweiher

Der Trübelbachweiher bei St. Urban, auf Gemeindegebiet von Murgenthal AG, erstreckt sich über eine Fläche von über 30 Aren und hat sich in den letzen Jahren für Leute aus nah und fern zu einem Erholungsgebiet entwickelt – wo Ruhe und Natur zu geniessen sind.

Im Jahr 1999 konnte auf dem trocken gelegten Gelände des einstmals 3 Hektaren grossen Klosterteichs ein fischfreier Amphibienweiher gebaut werden. Unterstützt wurde das Projekt vom Bund (BAFU) der Abteilung Landschaft und Gewässer des  Kantons Aargau, der Stiftung Pro Patria, der Gemeinde Pfaffnau und viel ehrenamtlichem Einsatz der Mitglieder der Naturschutzvereine Murgenthal und Rottal.

Der Verein Lebendiges Rottal pflegt das der Gemeinde Pfaffnau gehörende Gebiet seit Anbeginn regelmässig. So werden die Riedwiesen mosaikartig und gestaffelt von Hand gemäht, damit die Sumpf- und Schwertschrecken sich optimal entwickeln können. Für die Ringelnattern werden Streuehaufen als Eiablageplätze angelegt. Immer wieder werden frische Tümpel als Laichplatz für die Gelbbauchunken gegraben. Hecken und Kopfweiden werden geschnitten, Asthaufen für Hermelin und Iltis geschichtet, die Waldwiesen gemäht.

 

Besondere Naturerlebnisse und Artenvielfalt

Im Gebiet sind immer wieder eindrückliche Naturerlebnisse möglich. So wurde das Gebiet zu einem wichtigen Amphibienlaichgebiet, für über tausend Erdkröten, hunderte Grasfrösche und auch einige Gelbbauchunken. Besondere Tierarten wie Biber, Wasserfledermaus, Wasserspitzmaus, Zwergtaucher, Teichrohrsänger, Ringelnatter und Mooreidechse, Kleines Granatauge, Herbstmosaikjungfer lassen sich immer mal wieder beobachten. In der Umgebung siedelten sich Sumpfschrecke, Maulwurfsgrille, Kleiner und Grosser Schillerfalter und Blauer Eichenzipfelfalter an.

Prächtig blühende Sumpf- und Wasserpflanzen wie die Gelbe Schwertlilie, das Sumpf-Helmkraut, der Blut-Weiderich, der Schlangen- und Sumpf-Knöterich fanden hier neuen Lebensraum. Darunter befinden sich einige Arten die einst in der historischen Teichlandschaft um St. Urban verbreitet waren, jedoch verschwanden: die Weisse Seerose, das Blutauge oder der Wasserschierling.