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Neophytenjäger im VLR

 

Der VLR führt jährlich Aktionstage durch, an denen einige Gebiete auf der Suche nach Neophyten durchkämmt werden. Das hilft natürlich, aber noch besser ist es, wenn ein Gebiet wiederholt systematisch abgesucht wird.

Der Kampf gegen die Neophyten sei nicht aussichtslos, wenn er auch viel Ausdauer und Energie benötigt, meint Willy Jost, einer der sehr aktiven «Neophytenjäger» im VLR. Vor bald 10 Jahren habe er auf einem Weg zwischen Madiswil und Busswil begonnen, das Einjährige Berufkaut auszureissen. Am Anfang sei der Weg weiss gesäumt von Blütenköpfen gewesen. Dieses Jahr habe er dort noch drei oder vier Stauden ausgerissen. Zwischen Mai und Oktober sei er fast täglich irgendwo unterwegs auf einer Gesamtstrecke von rund 40 Kilometer auf der Jagd nach Neophyten. Unterdessen habe er das Gebiet zwischen den Strassen Melchnau–Madiswil und Langenthal–Roggwil bis auf wenige Ausnahmen im Griff. Für Willy sind seine Neophytentouren nicht einfach nur Arbeit, sondern er geniesst die damit verbundenen Spaziergänge und Beobachtungen im Wald. Helfen tun ihm sporadisch weitere Leute und ein ganzes Gebiet habe eine Frau selbständig übernommen.

Auf der anderen Seite der Rot, im Wald beim Grüenbode in der Gemeinde Pfaffnau ist Kilian Blum unterwegs. Seit zwei Jahren reisst er dort jede Pflanze des Einjährigen Berufkrauts, die er findet, samt Wurzelstock aus. Nur so ist gewährleistet, dass sich die Pflanze nicht vermehrt. Am besten ist es natürlich, wenn die Pflanzen schon vor der Blüte ausgerissen werden, damit sie ihren Samen nicht verstreuen können. Bei blühenden Pflanzen ist es wichtig, dass die ausgerissenen Pflanzen nicht einfach liegen gelassen werden, denn sie können immer noch nachreifen und Samen produzieren. Die Pflanzen müssen in Säcke abgefüllt werden und in die Kehrichtverbrennung gelangen. Der Kanton Luzern stellt via Gemeinden rote Plastiksäcke zur Verfügung, die einfach, ohne Gebühr, der Kehrichtabfuhr mitgegeben werden können. Kilian füllt monatlich etwa 10 dieser Säcke!

Auch Willy Jost füllt die Neophyten in Kehrichtsäcke, die er im Werkhof Langenthal oder im Werkhof Forst Oberaargau in Roggwil abgeben kann.

Weitere Infos zu Neophyten und deren Bekämpfung:    

  • Besonders wenn es um die Organisation von Bekämpfungskampagnen geht, hilft das Büro Biodiversia www.biodiversia.ch
  • Speziell zum Berufkraut: Eine Website, die von Biodiversia zusammen mit dem Verein Smaragdgebiet Oberaargau entwickelt wurde.
  • Eine ausgezeichnete «Praxishilfe Neophyten» kann hier heruntergeladen werden.