Naturschutz-Leitpläne

© Willy Jost

Kornblume in Weizenfeld  © Manfred Steffen
Kornblume in Weizenfeld © Manfred Steffen

Der Bauer und sein Sohn

 

von Julius Sturm

 

Der Bauer steht vor seinem Feld
und zieht die Stirn in Falten:
«Ich hab den Acker wohl bestellt,
auf reine Aussaat streng gehalten.
Nun seh mir eins das Unkraut an!
Das hat der böse Feind getan.»
Da kommt sein Knabe hochbeglückt,
mit bunten Blüten reich beladen.
Im Felde hat er sie gepflückt.
Kornblumen sind es, Mohn und Raden.
Er jauchzt: «Sieh, Vater, nur die Pracht!
Die hat der liebe Gott gemacht.»

Mitglieder der Naturschutzvereine Rottal und Pfaffnau arbeiteten in den 90er-Jahren aktiv an der Erstellung der Naturschutz-Leitpläne verschiedener Gemeinden in der Nordwestecke des Kantons Luzern mit und engagierten sich auch gleich bei deren Umsetzung.

 

Flächige Förderung der Natur

Ausgehend vom IST-Zustand werden darin Massnahmen formuliert, wie die Landschaft mit verschiedenen naturnahen Lebensräumen wieder aufgewertet und vernetzt werden kann. So sollen im Gebiet typische Tier- und Pflanzenarten erhalten und gefördert werden. Miteinbezogen wurde dabei auch das in der 80er Jahren erstellte Lebensrauminventar.

 

Einsatz für den Luzerner Nordwesten

Schwerpunktmässige wurde in den Gemeinden Altbüron, Altishofen, Ebersecken, Grossdietwil, Pfaffnau, Roggliswil mitgearbeitet und darauf basierend erste Naturschutzprojekte umgesetzt. Auch weitere Gemeinden wurden konkret mit Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema unterstützt.

 

Erste Naturschutzprojekte der Region

Konkrete Massnahmen waren etwa Heckenpflanzungen, Trockenmauerbau, Anlage von Weihern, Blumenwiesen und Aufwertung bzw. Erweiterung wertvoller Lebensräume wie der Ängelgehr, das Eisenbahnloch, die Hübeliwiese, die Buechwaldgrube, die Lischwiese, der Scharleteweiher aber auch punktuelle Aufwertungen in den Schulanlagen von Altbüron, St. Urban, Fischbach und Grossdietwil oder die Neugestaltungen der Reservoirumgebungen in St. Urban und Pfaffnau. Auch eine erste Nisthilfenaktion in der Region zugunsten Schleiereule, Turmfalke und Mauersegler wurde umgesetzt. Mit dem Schutz und der Aufwertung der Wässermatten und der Reaktivierung des Trübelbachweihers bei St. Urban konnten die ersten grossen Naturschutzprojekte der Region initiiert und umgesetzt werden.

 

Fortführung in Vernetzungsprojekten

Das Konzept Naturschutz-Leitpläne ist ein guter regionaler Ideen- und Massnahmen-Katalog für den wenige Jahre später im Rahmen der Direktzahlungs-Verordnung des Bundes eingeführten ¨Ökologischen Ausgleich" im Landwirtschaftsgebiet, aber auch für die "Regionalen Waldentwicklungsplanungen". In den Vernetzungsprojekten werden die Leitpläne  daher als Grundlage zur Umsetzung konkreter Massnahmen beigezogen.