· 

Trockenmauerbau bei der St. Urbaner Tanzlinde: Rückblick

Treffpunkt in St. Urban:

Karte mit Standort der Rottaler Tanzlinde

(Rückblick)

Das Wetter hat es gut gemeint mit den Mauerbauern bei der Tanzlinde: Der Wolkenbruch kam erst während der Mittagspause. Es wurde geschleppt, gemessen und gehämmert. Stein um Stein wächst ein weiterer Steinkreis. Es ist mühsame Arbeit, die Steine passen  selten auf Anhieb. Und schwer sind sie auch. Desto stolzer darf man sein, wenn am Abend wieder einige Meter der Mauer fertig sind. Aber der geplante äussere Steinkranz ist lang. Es werden noch ziemlich viele Arbeitseinsätze, mit und ohne Bagger, nötig sein, bis das Werk vollendet ist.

 

Parallel zum Mauerbau wurden die Amphibienzäune beim Kloster und in Ludligen abgebaut. Das Team, das die Zäune vor einigen Wochen montierte, dann unermüdlich die Frösche und Kröten einsammelte und auf die andere Strassenseite brachte, hat nun die Zäune wieder abgebaut und bis nächstes Jahr eingelagert. Den Kindern und Erwachsenen, die sich so engagiert für die Amphibien der Region einsetzen, gebührt ein herzliches Dankeschön! (JS)

 

(Vorschau)

Stein um Stein neuer Lebensraum

Der blaue Bagger dröhnt. Die Mauereidechsen huschen davon. Noch ein paar feine Justierungen mit der Maschine und die ersten schweren Muschelkalksandsteine, einst aus hiesigem Fels gebrochen, sind um die St. Urbaner Tanzlinde platziert. So können die Mitglieder des Vereins Lebendiges Rottal und am Trockenmauerbauhandwerk Interessierte am Samstag zur Tat schreiten – mit den kleinen handlichen Steinen. Stein um Stein wird neuer Lebensraum geschaffen.


Das Biodiversitätsförderprojekt des Vereins Lebendiges Rottal ist bei der Mission B von SRF angemeldet. Denn jeder Quadratmeter zählt, um den vielen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu helfen. Rund um die Trockenmauer entstehen magere Ruderalflächen – in unserer zuasphaltierten und intensivgrünen Siedlungs- und Kulturlandschaft sind diese rar geworden. So können hier bald wieder seltene und bunte Wildblumen spriessen, die Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten mit Pollen oder Nektar versorgen. Es gibt Bienen die nur auf einer Pflanzenart oder -gruppe, etwa den Glockenblumen, Nahrung finden. Im sandigen Boden werden verschiedene Wildbienenarten ihre Nester anlegen können. Wieder andere mörteln diese Kinderzimmer an die mörtellose Trockenmauer. Die Mauereidechsen werden hier Käfer und Spinnen erbeuten, sind in den Spalten rasch in Sicherheit, wenn ihre Feinde auftauchen. Je magerer der Boden ist, umso vielfältiger wird der neue Lebensraum.


Es liegt ganz in der Tradition des Vereins Lebendiges Rottal mit dem Trockenmauerbau auch im Jubiläumsjahr weiterzufahren. In den letzten 30 Jahren wurden über 400 m Trockenmauern verteilt im ganzen Hügelgebiet zwischen Langete und Wigger gebaut. Bei den Vorbereitungsarbeiten wurde der Verein dabei jeweils grosszügig von Firmen unterstützt. Bei der Rottaler Tanzlinde auf vereinseigenem Land hat bereits in früheren Etappen die Firma Aeschlimann AG aus Zofingen Sponsoring betrieben und Arbeiten mit einem sehr grosszügigen finanziellen Entgegenkommen ausgeführt. Die Mauern werden zudem mit einem grossen ehrenamtlichen Engagement durch die Mitglieder erstellt, unter fachkundiger Leitung von Vorstandsmitglied Willy Jost. (MS)

https://aeschlimann.ch/engagement/sponsoring/