Kleiner Schillerfalter

© Heiko Blaeser

Foto Manfred Steffen
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Foto Karin Schneider
Foto Karin Schneider

Kleiner Schillerfalter Apatura ilia

Der gefährdete Kleine Schillerfalter Apatura ilia konnte auf der Jubiläumsexkursion zu den Schmetterlingen im Groppenbachtal bei St. Urban dank einer Exkursionsteilnehmerin am 6. Juli 2019 erstmals wieder in der Region nachgewiesen werden!

Rückkehr in die Region dank viel Einsatz
Dieser Rückkehrer profitiert dank unserem jahrzehntelangen Engagement, Forstbehörden und Waldeigentümer für die Schonung bzw. die Förderung der forstwirtschaftlich nutzlosen Weichhölzer Zitter- und Schwarzpappel oder Salweide zu begeistern. Dies vor allem in feuchten Tallagen durch die Schaffung lichter Wälder feuchter Standorte.

Trübelbachweiher und Mittelwald im Chlosterwald
So entstand mit der Reaktivierung des Trübelbachweihers durch die Gemeinde Pfaffnau auf Murgenthaler Boden ein kantonal bedeutendes Naturschutzgebiet mit Feuchtwäldern und Waldwiesen. Im angrenzenden Chlosterwald wurde sogar der erste Mittelwald im Kanton Luzern wieder in Betrieb genommen, ganz nach klösterlicher Tradition. Auf unseren benachbarten Landparzellen haben wir diese Weichhölzer ebenfalls angepflanzt oder fördern diese am Waldrand beim Steinibächli.

Feuchtgebiet Äschweiher
Dank grossem Interesse und Engagement der Eigentümer und Bewirtschafter, konnte auch auf privatem Terrain ein Aufwertungsprojekt im Auenbereich der Rot realisiert werden. Mit dem Äschweiher bei Ludligen, dem ersten vom Verein realisierten naturnahen Karpfenteich der Region, entstand so wieder ein Lebensraummosaik, wie es in der einstigen Wässermatten- und Teichlandschaft des Rottals verbreitet war. Ufergehölze von Weiher, Rot und Wässergraben sowie der aufgewertete Waldrand weisen wieder viele Weichhölzer auf. So konnte auch hier am 20. Juli 2019 der Kleine Schillerfalter neu nachgewiesen werden. Ein Falter der rot gefärbten Form trank auf dem Weiher Wasser. Dabei setzte er sich auf ein vom Biber abgenagtes schwimmendes Weidenästchen und sonnte sich kurze Zeit bis er wieder in die Höhe der Baumkronen davon flog.

Weitere Aufwertungen werden umgesetzt oder sind in Planung
Weitere Projekte laufen gemeinsam mit neuen Partnern. So wird aktuell die ehemalige Wässermatten-Landschaft zwischen Grossdietwil und Melchnau mit traditionellen Feucht- und Auenlebensräumen aufgewertet. Flueberg-, Stahlermatt- und Mülirainweiher bilden so künftig wertvolle Trittsteine im oberen Rottal und bereichern die Landschaft auch für viele andere gefährdete Tier- und Pflanzenarten und uns Menschen.

Lebensraumansprüche des Kleinen Schillerfalters
Der Kleine Schillerfalter legt die Eier auf Zitter-, Schwarz- und Pyramiden-Pappel im Bereich mit ausreichender Luftfeuchtigkeit und besonnter Lage. Etwa auf einzeln stehende Pappeln in Auenwäldern, lichten Laubmischwäldern wie Mittelwäldern und im Bereich aufgewerteter Waldränder und Lichtungen. Die Raupe des Kleinen Schillerfalters frisst die Blätter dieser Weichhölzer und überwintert auf den Ästen. Der von Ende Juni bis Ende Juli fliegende Falter saugt gerne an Pfützen. Je nach einfallendem Licht schillern seine Flügeloberseiten wunderbar in prächtigem Blau.