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Aussetzen von Tieren – ein grosses Problem für den Artenschutz

Leider musste der Fluebergweiher diesen Herbst abgelassen werden. Trotz Verbot wurde von Unbekannten im Frühjahr drei Fische ausgesetzt. Dies gibt uns besonders auch zu denken, weil mit dem Ansiedeln von Tieren aus anderen Gewässern tödliche Krankheiten für Fische, Amphibien und Krebse verschleppt werden. So gibt es z.B. Sperrgebiete wo die Krebspest wütet. Und doch werden immer noch Fische, Schildkröten usw. frischfröhlich in andere Gewässer umgesiedelt. Einige bereits gefährdete Tierarten erhalten so den endgültigen Todesstoss.

Der Verein Karpfen pur Natur hält bei seinem Vorzeige-Projekt daher strenge Regeln ein: z.B. Besatz mit Karpfen nur aus selbstgezogenem Nachwuchs, sehr geringe Besatzdichte, vorgängige Reinigung von Stiefeln und Werkzeug, bevor Teiche betreten werden.

 

Oft werden Tiere „gut gemeint“ umgesiedelt – also aufgrund der Meinung, dort wo sie gefunden wurden, könnten sie nicht leben. Es würde jedoch vollends genügen, falls nötig, die Tiere von der Strasse oder aus einer Falle zu nehmen und in einer nahegelegenen, naturnahen Nische freizulassen. Denn viele Tierarten kennen ihr Territorium gut, brauchen das Bekannte, um sich orientieren zu können. Oder sie benötigen genau diesen Raum mit Futter, Tages- und Nachtverstecken usw. Oft gehen sie an einem neuen, nicht geeigneten Ort elendiglich zu Grunde, oder wandern ab, mit unbekanntem Ausgang.

 

Der langen Rede kurzer Sinn: Mit viel Aufwand für alle Beteiligten musste der Fluebergweiher nach dem aufwändigen Absenken am letzten Tag des Jahres 2021 abgefischt werden. Die mit dem Zugnetz und Kescher gefangenen Karpfen wurden fachgerecht getötet und einer sinnvollen Verwendung zugeführt: als Neujahrskarpfen auf dem Teller.

 

Text und Bild: Manfred Steffen