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Bau eines Storchenhorstes in 30 Bildern

Eigentlich taten die schönen, grossen Weidenbäume allen Leid. Aber so wie für Kröten eigens Weiher ausgehoben, für Ringelnattern und Wiesel Haufen aufgeschichtet werden, schafft man einer vielfältigeren Biodiversität auch in den oberen Stockwerken von Bäumen mehr Raum. Da man nicht auf einen Blitzschlag oder Sturmschaden warten will, der eine Weide köpft, werden einzelne davon durch Menschenhand in einen für die Natur noch wertvolleren Zustand versetzt. Die Weiden werden auf Kopfbäume herunter geschnitten. Sie bilden bei regelmässigem Rückschnitt einen dicken "Kopf" in dem Hohlräume entstehen. Diese Faulstellen werden von sehr seltenen Käfern besiedelt. Bei ausreichender Grösse können diese Höhlen schliesslich als Brut- und Verstecknischen von Vögeln und Kleinsäugern genutzt werden. 

In den Astgabeln von zwei der Bäume wurde mit dem Schnittmaterial ein riesiger Horst gebaut – ein Luxusangebot für jeden Storch. Ob er es nutzt, wird sich wohl erst in ein, zwei Jahren zeigen. Aber sicher werden sich andere Tiere schon bald über das schöne Angebot freuen, vielleicht auch gefährdete Fledermäuse oder die Waldohreule.

 

Fotos und Text: © Jürg Stauffer