© Paulus Dinnissen
Früher war der Lebensraum Hangried eine sehr verbreitete Nutzungsform, da das gemähte Material, die „Streui“, über den Winter den Tieren einstreut werden konnte. Da unterdessen jedoch genügend
Stroh zur Verfügung stand, wurde manches Hangried entwässert oder dem Wald preisgegeben. Ähnlich geschah es im Hangried am Näbetsberg nahe der Lisch unweit von Grossdietwil. Hier wurde ein
Hangried nicht mehr gemäht, weshalb ein Schwarzdorngebüsch sowie Brombeergestrüpp immer mehr von diesem seltenen Lebensraum einnahmen. Doch nicht genug, auch die Kanadische Goldrute überwucherte
ein immer grösseres Stück und verdrängte die einheimischen Pflanzen.
Mitglieder des Vereins Lebendiges Rottal und die Jäger von Melchnau drängten deshalb über mehrere Jahre den sonst wertvollen Schwarzdorn in den oberen Bereich des Handrieds zurück, entfernten die
Brombeerranken sowie Goldruten und mähen das Hangried nun wieder regelmässig.
Der Lohn für die mühselige Wiederherstellung des naturnahen Landschaftselements sind Entdeckungen wie die des Bittersüssen Nachtschattens, der mit der Tomate oder der Kartoffel verwandt ist und
im Rottal sonst nur ganz selten vorkommt.